Der HIT-AK/Heparin-PF4-AK (Schnelltest) wird eingestellt. Wir werden weiterhin für Sie die Bestimmung von Heparin-induzierter Thrombozytopenie HIPA und HIT-IgG im Limbach Labor in Leipzig anbieten, mit deren Ergebnissen Sie in der Regel am Folgetag der Einsendung rechnen können.
Die aktuell verfügbaren Schnellteste zur Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT), darunter auch der von uns bisher verwendete, werden von den hämostaseologischen Fachkreisen nicht mehr empfohlen. Sie weisen leider eine sehr hohe Rate falsch positiver Ergebnisse auf, welche sich in der Bestätigungsdiagnostik nicht nachweisen lassen und damit nicht in der Lage sind, klinisch verlässliche Aussagen zu liefern. Zusätzlich kann durch mangelnde Spezifität und Sensitivität auch ein falsch negatives Ergebnis nicht ausgeschlossen werden.
Der laborchemische Nachweis einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie ist lediglich als Bestätigung einer klinischen Diagnose aufzufassen. Der 4T-Score (4T = Thrombocytopenia, Timing, Thrombosis and the absence of oTher explanation(s)) dient zur Beurteilung der Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer HIT und hat einen sehr hohen negativprädiktiven Wert (Vorhersage richtig negativ). Dies bedeutet, Patienten mit einem Score <4 haben mit großer Wahrscheinlichkeit keine HIT. Der positive Vorhersagewert eines hohen Scores hängt von der Klink des Patienten und der Erfahrung des Anwenders ab und sollte durch Laborteste ergänzt werden. Die Therapie muss bereits bei Verdacht auf eine HIT eingeleitet werden.